Die Sporthalle der ‚F’U in Dahlem-Dorf wird bis voraussichtlich Mitte Februar als Unterkunft für Geflüchtete eingesetzt, da es keinen Platz mehr in den vorhandenen Notunterkünften der Stadt Berlin gibt. Die Turnhalle soll auf 200 Personen ausgelegt sein.
Auch die Turnhalle des Hochschulsports der TU ist über den Winter geschlossen um Geflüchtete unterzubringen. Die TU-Turnhalle soll bereits bis auf wenige Plätze ausgebucht sein. Es sollen nach weiteren Berichten voraussichtlich weitere Turnhallen in der Stadt folgen.
Nach einem ersten Bericht von Menschen, die bereits vor Ort waren, sollen bisher 30 Refugees in der ‚F’U-Turnhalle in Dahlem-Dorf angekommen sein, darunter 7 Kinder. Die Johanniter-Hilfe soll danach mit bis zu 10 Menschen in 3 Schichten vor Ort sein. Es wird momentan in der Feldküche frisch gekocht, weil bisher nur 30 Personen zu versorgen sind. Wenn mehr Personen zu versorgen sind, wird auf einen Caterer umgestellt. Kleidung und Nahrungsmittel sind im Großen und Ganzen vorhanden. Es gibt einen WC- und Duschcontainer vor der Turnhalle.
Die Anwohner*innen sollen bisher sehr positiv reagiert haben, die Apotheke und andere Geschäfte schon Spenden vorbei gebracht haben. Weitere Spenden wie Sachspenden, Geld-Spenden, saubere Kleider sind willkommen. Vor Allem gebraucht werden:
– Trennwände (auch z. B., damit die Kinder eine Spielecke haben können)
– Kinderspielzeug
– Badetücher!
– Unterwäsche
– Hygiene-Artikel (insbesondere für weiblich Sozialisierte)
– Kissen und Decken
– BVG-Tickets! (Die Geflüchteten bekommen ein Ticket zur Turnhalle und
sitzen dann quasi dort fest.)
Wie bereits gerade an Hand fehlender Trennwände deutlich wird, ist allerdings auch Kritik daran zu üben, dass Menschen in Turnhallen untergebracht werden. In der ‚F’U-Turnhalle steht Feldbett an Feldbett. Dies soll eine vorüber gehende „Lösung“ sein, in jedem Fall ist sie keine menschenwürdige.
Diese Form der Unterbringung in Turnhallen ist ein Teil der rassistischen deutschen Asylpolitik, die Geflüchtete vom Rest der Gesellschaft isoliert. Diesem „Verwalten von Menschen“ muss die Forderung entgegengestellt werden, dass Geflüchtete richtige Wohnungen bekommen, in denen sie selbstverwaltet leben können. Dass sie das Recht auf Arbeit und Bildung bekommen. Auf keinen Fall darf aus der Situation gefolgert werden, dass generell mehr Menschen wieder weg geschickt werden müssen, weil alles „überfüllt“ sei, sich Bezirke „überfordert“ fühlten oder dubiose Bürger_inneninitiativen mit fremdenfeindlichen Ressentiments um sich werfen.
Auch die ‚F’U-Pressemitteilung erweckt den Eindruck, dass die „F“U auf Grund geltenden Rechts eher dazu gezwungen wurde, eine Einrichtung zur Verfügung zu stellen. Dies ersten Berichten nach auch deshalb, weil der Bezirk Steglitz-Zehlendorf und die in ihm regierenden Parteien seit Langem anderweitige Möglichkeiten zur Unterbringung blockieren sollen. Die ‚F’U besitzt zudem auch leer stehende Villen, die im Rahmen der Liegenschaftspolitik des Landes und der ‚F’U verkauft werden sollen, um Gelder für Investitionen zu gewinnen, die das Land nicht zur Verfügung stellt. So lange sie jedoch nicht verkauft sind, stellten sie eine menschlichere Unterbringung dar als eine Turnhalle.
Quellen/Verweise:
http://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2014/fup_14_438-fluechtlinge/index.html
http://www.tu-sport.de/index.php?id=1823&tx_news_pi1%5Bnews%5D=444&tx_news_pi1%5Baction%5D=list&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&cHash=6f141610c3867d5449b6323096d2ec6a
http://www.demotix.com/news/6514594/makeshift-shelter-refugees-free-university-berlin#media-6512893
http://www.fluechtlingsrat-berlin.de/print_neue_meldungen2.php?post_id=703
http://www.proasyl.de/de/news/detail/news/die_welt_laesst_syrische_und_irakische_fluechtlinge_weiter_im_stich/
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