Deutschland führt Grenzkontrollen nach Österreich ein

Deutschland will wegen der Flüchtlingskrise nach übereinstimmenden Medienberichten vorübergehend wieder Kontrollen an den Grenzen einführen. Nach Informationen der Presse sind die Übergänge nach Österreich betroffen.Es würden alle verfügbaren Beamten nach Bayern geschickt, um die Grenzen zu schließen.

Innerhalb der vergangenen zwei Wochen wurden in München 63.000 Flüchtlinge empfangen und versorgt.

Über Ungarn ziehen weiter tausende Flüchtlinge in Richtung Westeuropa. Seit Dienstag gilt illegaler Grenzübertritt in Ungarn als Straftat, die mit mehreren Jahren Haft geahndet werden kann.

Ungarn versucht mit verstärktem Einsatz der Armee (~ 4.300 Soldaten) die Fertigstellung des 175 Kilometer langen Zauns an der serbischen Grenze zu beschleunigen, und den letzten verbliebenen Durchlass zu Serbien zu verriegeln. Damit wird für Flüchtlinge der letzte Durchlass im Zaun geschlossen.

Die Stelle, die nun geschlossen wird, war in den vergangenen Wochen von den meisten Flüchtlingen als Tor nach Ungarn genutzt worden. Sie befindet sich an einem Bahngleis, das vom serbischen Horgoš ins ungarische Röszke führt.

Schon seit Mitte August verkehren auf dieser Bahnverbindung keine Züge mehr. Der Zaun an dieser Stelle soll ein zehn Meter breites Tor haben, durch das später wieder Züge hindurchfahren könnten.

Der Zaun war offiziell schon am 31. August für fertiggestellt erklärt worden, jedoch entsprach das nicht den Tatsachen. In seiner ursprünglich geplanten Form – vier Meter hoch, aus Maschendraht und Nato-Draht – existiert der Zaun bisher nur an wenigen kurzen Abschnitten. Auf weiten Strecken wurden lediglich mehrere Rollen Nato-Draht übereinandergezogen.

Trotz der Zaunbauarbeiten gelangen weiterhin Tausende Flüchtlinge von Serbien nach Ungarn. Am Freitag seien es 2.827 gewesen, bis Samstagmorgen weitere 1.561, teilte die Polizei in Budapest mit. Insgesamt hätten die Behörden in diesem Jahr 181.014 Menschen registriert, die illegal die Grenze überquert hätten.

Geänderte Flüchtlingsrouten

Angesichts der Zaunbauarbeiten und strengerer Gesetze gegen Flüchtlinge in Ungarn stellt sich Österreich auf neue Flüchtlingsrouten ein. „Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass Ungarn umgangen wird“, sagte ein Sprecher des Wiener Innenministeriums der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Migranten könnten künftig verstärkt über Slowenien nach Österreich kommen. Bislang versuchen die meisten Flüchtlinge auf der Balkanroute über Ungarn nach Westeuropa zu gelangen. Der Großteil der Migranten kommt über die burgenländische Grenze nach Österreich und fährt über Wien oder Salzburg nach Deutschland weiter.

„Die Menschen wollen und werden weiter in Richtung Zentraleuropa kommen“, sagte der Ministeriumssprecher. Die österreichische Regierung habe gemeinsam mit Hilfsorganisationen überlegt, wie vorzugehen sei, wenn sich die Hauptrouten auf den Süden Österreichs, auf die Steiermark und Kärnten, verlagerten. Bei der Weiterleitung der Flüchtlinge sollen dann auch Fahrzeuge des Bundesheeres zum Einsatz kommen.

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