AG F+M Jugendtanzgruppe beim Erntedankfest im interkulturellen Wuhlegarten

Heute nahmen viele Flüchtlinge unserer AG F+M Jugend und Kindertanzgruppe und deren Eltern auf Einladung des interkulturellen Wuhlegartens am Erntedankfest teil. Sie wohnen in Unterkünften in Grünau, Adlershof, Altglienicke, Treptow, Köpenick, Lichtenberg, Marzahn. Auch kamen viele minderjährige Jugendliche ohne jegliche Familieangehörigen (umF) die in unserem Bezirk wohnen und seit kurzem auch in unserer Tanzgruppe mitmachen. Sie flüchteten vor dem Terror des Krieges ganz alleine bis nach Deutschland. Ihre Familien blieben zurück weil sie das letzte Geld zusammengekratzt hatten um zumindest ein Kind in die Sicherheit nach Europa zu schicken (und durch die Unsicherheiten der gefährlichen Flucht bis zu uns), in der Hoffnung das es dort zur Schule gehen wird, und sein junges Leben weitergestalten kann um letztendlich zu studieren oder einen Beruf zu lernen, und die Jahre nicht in überfüllten Zeltlagern und ohne Schulbesuch und Bildung in z.b. der Türkei zu vergeuden. Für die Menschen in Not ist es generell kaum möglich einen Asylantrag ausserhalb Deutschlands überhaupt zu stellen.

In diesem wirklich schönen Garten, der direkt an der Wuhle liegt, wurde getanzt und gegessen, man wanderte an den vollen Beeten vorbei, es wurde an diesem oder jendem Blatt gerieben, an einer Blume gerochen und hier und da diskutiert welche Pflanze man kennt, wofür sie als Medizin benutzt werden kann, wie man sie kocht, wie man sie pflanzt. Aber auch was man zuhause vor der Flucht alles hatte, was man zurücklassen musste. Die Obstbäume, die Felder und Beete die man sein Leben lang liebevoll gehegt und gepflegt hatte, und vor einem die Grosseltern und Eltern, und von denen man sich so gut und lecker ernährt hatte. Ob die Bäume noch stehen? Oder das Haus? Ob die Nachbarn noch leben mit denen man so viele Stunden verbrachte und sich gegenzeitig oft besuchte?

Das Erntedankfest im Wuhlegarten war wie immer gemütlich und freundlich, die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite. Die Menschen auch.

Die Wuhlegartenleute verschenkten zum Schluss einen Teil ihrer Ernte, jeder Gast ging mit einem Bucket von geerntetem Obst, Gemüse, Salat und Kräutern beglückt nach Hause.

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